Knysna Forest und Historic Tour
Ein wunderschöner Tagesausflug, der selbst an einem Regentag ein Erlebnis ist, da sich dann der “Knysna Forest” besonders mystisch zeigt und Nebelschwaden gespenstisch durch den Wald ziehen. Diese Tour lässt Sie die Schönheit des Knysna Waldes erleben und in die Geschichte von Knysna eintauchen, die eng mit den riesigen Waldgebieten um Knysna verbunden ist.
Der "Knysna Forest" mit über 80.00o ha ist das größte zusammenhängende Waldgebiet Südafrikas. Es wird heute nach strengen Naturschutzauflagen bewirschaftet und bietet zahlreiche Wander-, Mountainbike-, Bade- und Picknickmöglichkeiten. Besonders berühmt ist der Wald für seine riesigen „Big Trees“, meist Yellowwood Bäume (Gelbholzbäume). Die Baumriesen sind teilweise bis zu 1000 Jahre alt sind, dazu finden sich hier meterhohe Baumfarne, plätschernde Bäche, die das Waldgebiet durchziehen, versteckte Wasserfälle und bunte Pilze und Baumschwämme.
Einst lebten hier riesige Elefantenherden, die perfekt an das Klima und den dichten Urwald angepasst werden und den Urwald durchstreiften. Lange glaubte man, die Knysna Waldelefanten wären ausgestorben. Inzwischen ist man jedoch sicher, dass zumindest ein Elefant noch durch die Wälder streift und es wird angenommen, dass noch eine kleine Gruppe tief versteckt in den Wäldern lebt. Viele Geschichten und Mythen umgeben diese Tiere.
Auf den alten Elefantenwegen sind nun Wanderwege und man kann hier auf den Spuren der Knysna Waldelefanten durch den Knysna Urwald wandern.
Eng mit der Geschichte Knysna‘s sind auch die Knysna Woodcutter verbunden, die Holzfäller, die unter schwersten Bedingungen hier im Urwald lebten, um die Baumriesen mit Axt und Sägen zu fällen und mit Hilfe von Ochsen aus dem tiefen Wald nach Knysna zu den Holzhändlern und zur den Sägemühlen zu transportieren.
Die Woodcutter arbeiteten sehr hart für wenig Lohn und wurden durch die Holzhändler stark ausgebeutet. Die ersten Knysna Woodcutter (Holzfäller) wurden von der Dutch East India Company (Niederländische Ostindien Kompanie) bereits im Jahre 1776 eingestellt und die Hochkonjunkur der Holzfällerindustrie hier war im 18. Und 19. Jahrhundert.
Das Ende der Geschichte der Holzfäller kam im Jahre 1939, als das Parlament eine Proklamation erließ und das Management und die Holzwirtschaft und den Schutz des Waldes übernahm. Durch den Holzfäller Annuity Act wurde den Holzfällern eine jährliche Rente gewährt und gleichzeitig das Arbeiten in den Wäldern verboten. Von dem einst 250.000 Hektar üppigen Urwald waren nun nur mehr 65.000 Hektar übrig. Bis heute ist Knysna immer noch eng mit der Holzindustrie verbunden und auch heute noch darf kontrolliert Holz aus den einheimischen Wäldern geerntet werden.
Nun zu unserer "Littlewood" Knysna Forest Tour:
Wir beginnen unsere Tour auf der R339, dem Prinz Alfred Pass Richtung Uniondale, die Mitten im Township von der N2 abbiegt. Die Strecke führt für einige Kilometer durch das Township von Knysna und sobald wir uns weiter von der N2 entfernen entdecken wir viele schöne kleine Häuser, die liebevoll hergerichtet sind, kleine Shops die Waren anbieten und teilweise in Containern untergebracht, Friseure, die am Straßenrand ihre Dienste anbieten, kleine Anbauflächen für Mais, Hühner, Schweine und Rinder, die die Straße kreuzen und lachende Kinder, die auf der Straße spielen und uns zuwinken.
Bald lassen wir die Siedlungen hinter uns und die Straße wird nun eine Sandstraße und wir fahren durch Plantagenwälder und weiter in den Knysna Forest mit seinen riesigen einheimischen Urwäldern. Oft ist diese Straße in schlechten Zustand und durchsäumt von vielen Potholes (Schlaglöchern), so dass man mit einem Kleinwagen nur langsam vorankommt und vorsichtig fahren muss.
Der Prince Alfred Pass war früher eine wichtige Verbindungsroute vom Hafen von Knysna durch die Knysna Wälder über die Outeniqua Berge ins Innere nach Avoontur und Uniondale in der Kleinen Karoo. Bis Mitte der 1850iger Jahre war Knysna ein wichtiger Hafen und es Bestand die Notwendigkeit eine Route ins Landesinnere zu schaffen. Die Strecke wurde 1856 von Andrew Gedes Bain erforscht, doch der Bau des Passes begann erst 1863 durch Thomas Bain. Es dauerte 4 Jahre um den Pass zu bauen und er wurde nach Prince Alfred, dem Duke von Edinburgh benannt, der die Kap Kolonie im Jahre 1867 besuchte. Während eines Besuchs in Knysna hat Prinz Alfred an einer Elefantenjagd teilgenommen, bei dem viele der Knysna Waldelefanten verwundet wurden und 2 Elefanten getötet wurden.
1. Stop: Ysterhoutrug Picknickstelle und Templeman Station
Dieser Ort verdankt seinen Namen dem Eisenholzbaum (Afriaans: Ysterhout, Englisch: Ironwood Tree, Botanisch: Olea capensis spp. macrocarpa), der hier in der Gegend häufig zu finden ist. Das Holz des Eisenholzbaumes wird wegen seiner besonderen Härte geschätzt und weißt eine hohe Dichte auf. Das Holz wurde vor allem für Bahnschwellen verwendet und als Kontruktionsholz in der Bauindustrie. Bis zum Jahre 1949 war Ysterhoutrug, auch Templeman Station genannt, die nördlichste Station einer 35 km langen Einsenbahnlinie der South Western Railway Company, die 1904 bis 1907 gebaut wurde um Holz nach Knysna zu transportieren.
Die schöne Picknickstelle liegt unter schattigen Bäumen mit Picknickbänken und Grillplätzen. Auf einem kurzen Rundweg von 313 Meter Länge kann man in die Geschichte eintauchen und nach den Überresten der alten Railway Linie wandern. Viele Einwohner aus Knysna nutzten früher die sogenannte "Coffee Pot" Dampflok, um aus der Stadt Knysna am Wochenende für ein Picknick in den Knysna Wald zu fahren.
Bemerkenswert auch das Müllhäuschen aus Stein mit Mülltrennung. Die kleinen Kamine wurden vermutlich gegen die Affen gebaut, damit diese nicht an den Müll gelangen.
2. Stop: King Eduard VII Big Tree
Einer von vielen Urwaldriesen hier im Knysna Forest. Dieser Big Tree ist ein Outeniqua Common Yellowwood (Podocarpus Falcatus, deutsch: Gelbholzbaum), der etwa 600 Jahre alt ist und eine Höhe von 36,9 Meter. Seine Krone breitet sich auf 35,6 Meter aus und sein Stamm hat einen Umfang von 7 Metern.
Ursprünglich heiß der Baum Templeman Tree, nach dem Holzfäller, der ihn damals kaufte, aber der Baum war zu dieser Zeit zu groß, um ihn zu fällen und abzutransportieren. Als eine Delegation der Gesellschaft des britischen Parlaments im Jahre 1924 zu einem Ausflug in den Knysna Wald kam und hier unter diesem Baum ihr Mittagessen hatte, wurde der Baum umbenannt, zu Ehren des König Edward VII und später auch unter Schutz gestellt.
3. Stop: Diepwall Forest Station
Im Informationszentrum der Diepwall Forest Station bekommt man viele Informationen und hier muss man sich auch anmelden, wenn man einen der 3 Elephant Trails Wanderungen machen möchte, die hier starten.
Kurz hinter dem Gebäude des Informationszentrum befindet sich der Diepwall Teagarden in einem historischen Gebäude aus dem Jahre 1880. Es diente früher als Forsthaus und ist im Wesentlichen unverändert. Die Architektur erinnert an die reiche Geschichte der Region und die Böden und Balken sind aus Yellowwood (Gelbholz). Auch hier zeugen Fotos an den Wänden von der Geschichte der Holzfäller.
Unterhalb des Informationszentrum befindet sich das Forest Legends Museum. Hier können Sie in die Geschichte und die geheimnisvolle Welt des Knysna Waldes und seiner Bewohner eintauchen.
Viele Geschichten, Legenden und Mythen gibt es über die Knysna Waldelefanten und bis heute ist trotz moderner Forschungsmethoden und DNA-Analysen unklar, wie viele dieser letzen freilebenden Elephanten noch in den ausgedehnten Waldgebieten um Knysna herumstreifen. Sicher ist, das es noch mindestens einen weiblichen Elefanten gibt, doch es wird auch spekuliert, das es eine Gruppe von bis zu 5 Tieren gibt.
In einem Raum ist ein Skelett eines Elefantenbullen ausgestellt, der im Jahre 1983 im Hakerville Indigenous Forest südlich von "Garden of Eden" 10 Jahre nach seinem Ableben gefunden wurde. Dieser Elefant starb an Altersschwäche.
Auch hier findet man viele Zeugnisse aus der Zeit, als die Knysna Woodcutter hier tief im Wald lebten.
Weiter geht die Fahrt und wir verlassen den dichten Knysna Urwald und fahren über Passtrassen entlang an Berghängen voller Fynbosh und Proteen, die im Frühling und Herbst ihre Blütenpracht entfalten. Doch auch während der anderen Jahreszeit blühen unterschiedliche Wildblumen der Fnyboshvegetation.
4. Stop: Spitzkop Viewpoint
Hier ist der höchste Punkt, der mit dem Auto erreichbar ist und von hier oben hat man einen spektakuären 360 Grad Panoramablick auf die Outenique Berge, den Prince Alfred Pass und den Indischen Ozean in weiter Ferne. Der Aussichtspunkt liegt auf 833 Metern Höhe.
5. Stop: Valley of Ferns
Unterhalb von Spitzkop liegt „Valley of Ferns“ (Tal der Farne). Hier befindet sich eine schöne Picknickstelle und hier startet auch ein kurzer 450 Meter langer Rundwanderweg durch den einheimischen Urwald und mitten durch meterhohe Baumfarne. Hier können Sie eintauchen in die mystische Welt des Knysna Forest. Man hört das leise plätschern eines Bachlaufs, die Vögel zwitschern und die Blätter rascheln im Wind. Man glaubt jeden Moment müsste eine Elfe den Weg kreuzen oder ein Hobbit hinter einem Baum hervorspringen.
Hier ist es an der Zeit unseren Picknickkorb auszupacken und sich etwas auszuruhen.
Frisch gestärkt fahren wir nun zurück und nehmen die Abzweigung von „Kom Se Pad“ Richtung Gouna, die mitten durch den Knysna Urwald führt. Von hier aus liegen noch 28 km vor uns, bevor wir Knysna wieder erreichen, aber es gibt noch viel zu entdecken.
Unterwegs passieren wir einige Picknickstellen, z.B. die Terblans Picknickstelle und fahren durch dichten einheimischen Urwald. Wir haben Glück und sehen einige Buschböcke, die vor uns die Strasse überqueren und halten Ausschau, ob sich nicht doch durch viel Glück mal ein Blick auf einen der Knysna Waldelefanten erhaschen läßt.
Auf einigen Lichtungen erhält man einen herrlichen Ausblick auf die umliegende Bergwelt und als wir Gouna erreichen, weißt ein unscheinbares Schild auf eine Kirche hin. Gouna ist keine Ortschaft, sondern eine Ansiedlung von einigen weitläufigen Farmen.
6. Stop: San Ambrosio Church
Hier auf einer Farm kann man die San Ambrosio Church besichtigen, eine malerische kleine Kirche mitten im nirgendwo. Diese kleine katholische Kirche wurde von Reverend Rooney 1891 für die italienischen Einwanderer gebaut, die sich hier niederließen um eine lokale Seidenindustrie zu starten.
Die Kirche ist in Privatbesitz, ist aber für Besucher geöffnet und in den hinteren beiden Nebenräumen befindet sich ein kleines Museum mit vielen Informationen über die Geschichte der Umgebung und der italienischen Einwanderer hier. Während der Mitte des 18. Jahrhunderts kamen nach einer langen Seereise Adelsfamilien und Seidenspinner aus Sizilien, Genua und der Toskana und ließen sich hier nieder. Leider konnte der Traum nie verwirklicht werden, da die hier einheimischen wilden Mulberry Trees (Maulbeerbäume) nicht die erforderlichen Maulbeeren produzieren, die erforderlich sind um Seidenraupen zu ernähren um Seide zu produzieren und so Seide zu spinnen. Die Italiener waren nun gezwungen, durch Landwirtschaft und Kleinviehaltung ein karges Dasein zu führen. Die San Ambrosio Kirche wurde 10 Jahre nach der Ankunft der Siedler gebaut, um sie an ihre italienische Heimat zu erinnern und ihnen eine engere Verbindung zu ihrem ursprünglichen zu Hause zu geben.
Im Laufe der Jahre wurde die Kirche durch Vandalismus zerstört und Wertgegenstände geplündert, doch inzwischen wurde die Kirche wieder renoviert Besucher werden um eine Spende zum Erhalt der Kirche gebeten. Ein schöner Ort um sich das Ja-Wort zu geben uns sich Trauen zu lassen. Die Kirche kann für Hochzeitet gemietet werden.
In den hinteren Nebenräumen befindet sich ein kleines Museum. Alte Bilder, Dokumente und Zeitungsausschnitte an den Wänden geben Aufschluß über die Geschichte der italienischen Siedler hier.
Der Rückweg führt über einen steilen Bergpass mit teilweise atemberaubenden Ausblicken und über den Gouna Fluss. Achtung, diese kleine Brücke ist etwas baufällig und in der Mitte klafft ein großes Loch, so das die Brücke nur einspurig befahrbar ist.
Nun ist es nicht mehr weit und man kommt vor dem Simola Golf Estate wieder zurück auf die Teerstrasse, die zurück nach Knysna führt.
7. Stop: Simola Golf Estate
Wer diesen schönen Tag stilvoll ausklingen lassen möchte, der sollte nun im Simola Golf Hotel an der Bar einen Sundowner Drink nehmen und den Sonnenuntergang hinter dem Golf Estate, dem Knysna River und den Outenique Bergen genießen.
weitere Informationen: South African National Parks